Für den Umweltschutz engagieren!

TROTTHEIDE e.V.


Der Verein

Der Trottheide e.V. ist 2006 nach der den Marienthalern zu verdankenden Entdeckung der illegalen Ablagerungen spontan aus der Bevölkerung und mit zugleich überregionaler Unterstützung als Bürgerinitiative in der Rechtsform des gemeinnützigen Vereins ins Leben gerufen worden.

Vereinszwecke sind insbesondere der Naturschutz und die Renaturierung in und um das Tontagebaurestloch Marienthal-Trottheide mit den geeigneten Mitteln. Der Verein setzt sich insbesondere für die Wiederherstellung und Förderung ökologisch einwandfreier Entwicklung entsprechend den Voraussetzungen eines Naturschutzgebietes ein wie auch für die historische und heimatkundliche Aufarbeitung und Präsentation des ehemaligen Tongrubenstandortes Marienthal.

Der Trottheide e.V. wirkt nach den Regelungen seiner Satzung mit seinen Organen Mitgliederversammlung und Vorstand. Der Vorstand besteht aktuell aus 5 Personen mit der Architektin Pia Malina Kettler als Vorsitzender und dem Juristen Dr. Hans Sendler als Stellvertretendem Vorsitzenden.

Der Trottheide e.V. ist langjähriges Mitglied des anerkannten Naturschutzverbandes Grüne Liga Brandenburg e.V.

Seit seiner Gründung hat sich der Trottheide e.V. gegen teils beträchtliche Widerstände der Strukturen wie der staatlichen Funktionsträger in Brandenburg eingesetzt für

  • Abhilfe durch Regierung, Aufsichtsbehörden und Parlament
  • Informationstransparenz zu den Geschehnissen
  • Öffentliche Aufmerksamkeit für einen Strafprozess in der Sache, der 2011 zu empfindlichen Strafen für zumindest einige der Täter führte
  • Veranlassung von Untersuchungskonzepten zur Gefahrenabwehr (insbesondere durch das Helmholtz UFZ Leipzig mit Prof. Schürmann),
  • Beschaffung von Untersuchungsgeldern
  • kritische Begleitung der durch die staatlichen Stellen eingeleiteten Interventionen und Untersuchungen
  • Veröffentlichungen zu den Missständen bis hin zu dem Film „Herr Wichmann aus der dritten Reihe“ des bekannten Filmemachers Andrea Dresen
  • eine Reihe von Anfragen im Landtag Brandenburg, damit Regierungsarbeit in dieser Angelegenheit mit der erforderlichen  Aufmerksamkeit begleitet wird.

Der Landtag wurde 2011 und 2022 über zwei Petitionen auch in seiner eigenen hinwirkenden Funktion eingebunden.

Der Trottheide e.V. hatte bei aller Klarheit seiner Forderungen lange Zeit immer noch gehofft, die staatlich Verantwortlichen zur ehrlichen Erhebung der Fakten im See und ggfls. dann auch der Gefahrenabwehrbewegen zu können. Er hat hier viel - letztlich enttäuschte - Geduld aufgebracht. Nach teils negierenden, verharmlosenden und verzerrenden Darstellungen des Landesbergamtes (Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg -LBGR -) zu den Interventionen und Untersuchungsmethoden und -Ergebnissen über die vergangenen 15 Jahre, zuletzt in einer Bürgerversammlung an 09.09.2021, war diese Geduld erschöpft. Die Bevölkerung ist schließlich nicht untertänige Bittstellerin, sondern legitimierte Mahnerin zur Erfüllung der Staatsaufgaben bei diesen empfindlichen Schutzgütern.

Der Trottheide e.V. hat deshalb umgehend volle Aufklärung gefordert und im Wege der Akteneinsicht schließlich belegen können, dass aller Wahrscheinlichkeit nach die Gefahren durchdie illegalen Sondermüll-Ablagerungen nicht verschwunden sind.

Denn 2006/2007 waren in mehreren voneinander unabhängigen, dann zu Gerichtsentscheidungen führendenden Gutachten etliche Stoffe in den Ablagerungen nachgewiesen worden, die für Mensch, Umwelt und – gerade für diesen Teil Brandenburgs von aktuell wachsender Brisanz – auch Trinkwasser beträchtliche Gefahren bergen.

Bei Bestandsuntersuchungen nach 2006/2007 ist dieser Zentralbereich der Gefahrenpotenziale im Ergebnis sorgfältig und systematisch und entgegen den Absprachen zwischen LBGR und Trottheide e.V. ausgeklammert worden - und dies wohl kaum zufällig. Untersuchungen wurden lediglich im Oberflächenwasser, dem Grundwasser und den Faulschlämmen auf dem Sediment vorgenommen – und dies noch mit beträchtlichen Fragezeichen bei den Ergebnissen.

Es liegen auch keine Anhaltspunkte dafür vor, dass die 2006/2007 erkannten Stoffe zwischenzeitlich entschärft worden sein könnten. Befürchtungen in die Gegenrichtung sind eher berechtigt. Charakteristisch für die Anhäufung derartiger Abfallstoffe ist nämlich eine Vielzahl unkontrollierter biochemischer und chemisch physikalischer Umsetzungsprozesse, wobei die Ausgangsstoffe zum Teil in mobile Reaktionsprodukte umgewandelt werden und den Abfallkörper im Wesentlichen über den Gas- und Wasserpfad verlassen. Dazu sind für die Trottheide verschiedene Emissionsszenarien zu berücksichtigen, die ihrerseits Bewältigungsbedarf auslösen. Die Flutung der Ablagerungen könnte unerwünschte Effekte noch verstärkt haben. Dem ist jedoch bis heute nicht hinreichend entsprochen worden.

Als das LBGR im September 2021 diesen Untersuchungsstand gleichwohl als Begründung für Verharmlosung und Entwarnung ausreichend sein ließ, forderte der Trottheide e.V. verständlicher Empörung in der Bevölkerung neben der Akteneinsicht umfassende Aufklärung. Er ließ keinen Zweifel daran, zur Überzeugung der Landesverantwortlichen nunmehr alle ihm möglichen Register zu ziehen.

So hat Verein hat sich 2022 unmissverständlich dafür eingesetzt, dass das LBGR nunmehr die notwendigen Untersuchungen zu den gegenwärtig und künftig erwartbaren Gefahren einleitet. Damit soll die Grundlage für eine baldige, tragfähige, den Fall endlich absehbar zufriedenstellend bewältigende und auch mit dem Trottheide e.V. einvernehmliche Lösung geschaffen werden. Das dazu Erforderliche soll unverstellt und ergebnisoffen in den Blick genommen werden.

Trotz der bisher wenig ermutigenden Erfahrungen hat sich der Verein nach in die richtige Richtung gehenden Versicherungen ernsthafter Absichten des LGBR insoweit die nach dieser hier nur angedeuteten Vorgeschichte naheliegenden Bedenken bis auf Weiteres zurückgestellt. Er hat nach vorn geschaut, sich zu Verhandlungen über Untersuchungsgegenstände, -methoden und -verfahren bereiterklärt und dies auch der Presse mitgeteilt. Die Auswertung zur Akteneinsicht und die Presseerklärung zur Entscheidung der Mitgliederversammlung vom 19.07.2022 geben einen ergänzenden Überblick.

Inzwischen hat der Trottheide e.V. auch die EU-Kommision und das EU-Parlament über Beschwerde und Petition eingeschaltet, zumal es Brandenburg 2007 gelungen war, ein vom Trottheide e.V. ausgelöstes EU-Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland wegen der Vorkommnisse in der europarechtlich als FFH-Gebiet geschützten Trottheide durch unwahre und verharmlosende Darstellungen gegenüber der Bundesregierung entgegen besserem Wissen und klaren Amtspflichten zu stoppen.

Warum wurde bisher nicht die konstruktive Gefahrbeseitigung vorgezogen? Denn ein solches EU-Verfahren kann für das Land Brandenburg für die Zeit seiner Untätigkeit zu empfindlichen finanziellen Belastungen führen. Und es ist in diesem Fall allemal sinnvoller, die beherzte Problemlösung den langfristigen Verzögerungskosten vorzuziehen.

Mit allen diesen Schritten konnten die Mitglieder des Trottheide e.V. das Ringen um eine gesunde Umwelt und pflichtbewusste öffentliche Funktionsträger über die Jahre mitgestalten und so für eine intakte Umwelt unter Bürgerbeteiligung wirken. Dies wurde auch durch eine Vielzahl instruktiver naturkundlicher Veranstaltungen und Exkursionen der Mitglieder und ihrer Gäste ermöglicht und begleitet.

Der Hergang der Defizite ist bisher ein abschreckendes Beispiel für die Verwaltungs- und Bewältigungskultur unseres Landes Brandenburg. Der Einsatz der Bürgerinitiative Trottheide e.V. mit ihren Unterstützern gibt dagegen der Idee einer kooperativen, auch Synergie angelegten Bürgergesellschaft Hoffnung.




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